Unser Haus am See

Neuer Fußboden für das Wohnzimmer

Der Fußboden im Wohnzimmer – dass wir den komplett erneuern, war eine der letzten wichtigen Entscheidungen, die wir getroffen hatten. Dass er gemacht werden musste, war uns klar. Die ausgelegten Fliesen waren nicht mehr hübsch, teilweise verblichen und der Fußboden gab unter den Füßen schon stellenweise nach. Aber eigentlich hatten wir uns das fürs nächste Jahr vorgenommen, haben dann aber doch überlegt, dass es besser wäre, das anzugehen, solange noch keine Möbel im Wohnzimmer stehen. Also gings los.

Für die Verlegung der Wasserinstallation waren ja schon einige Fußbodenteile in der Toilette, der Küche und der Diele rausgenommen und ersetzt worden. Gestern ging es dann im Wohnzimmer weiter.

Am schwierigsten war die Entfernung des alten Fußbodens, der wirklich unglaublich dick aufgebaut war. Das muss man sich wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen. Eine Schicht Fliesen, darunter Teppich, darunter Fußbodenheizung, darunter Pressspanplatten, darunter Teppich, darunter Pressspanplatten, darunter Folie, dann Isolierung, dann noch mal Pressspanplatten und darunter wieder eine Folie. Beim Wasserschaden war das Wasser bis in die unterste Folie gelaufen, die leider ziemlich dicht war und deshalb konnte das Wasser nicht ablaufen und hat den darüberliegenden Boden komplett durchweicht.

Wir haben also – erst mal in der Hälfte des Wohnzimmers, weil sich in der anderen Hälfte unser Tisch, Werkzeuge und Verlegeplatten stapeln – alles bis auf den Mutterboden rausgerissen. Markus hatte während die Installateure bei uns werkelten, schon die meisten Fliesen im vorderen Teil gelöst. Hier haben wir erst mal den ersten Teppich rausgenommen. Die Platten, die darunter lagen, waren kleine Platten, die längs mit den Balken verlegt waren und deshalb so durchhingen. Die konnten wir einfach so rausnehmen, da sie weder geschraubt noch genagelt noch verklebt waren. Der darunterliegende Teppich war dann schon wieder etwas komplizierter, weil er vollflächig verklebt war und dieser Kleber extrem gut hielt. Die darunterliegende Schicht Pressspanplatten war fast komplett durchgeweicht, so dass die Platten fast nur bröckchenweise herauszunehmen waren, was die ganze Aktion etwas verzögert hat. Auf der nun folgenden Folie stand auch schon das Wasser. Unter der Folie war die Isolierung zwar noch relativ trocken, aber die dünnen Platten, auf denen die Glaswolle lag, war ebenfalls zum größten Teil durchweicht, darum musste alles raus. Als wir soweit waren, hörten wir dann auch schon, wie das restliche Wasser nach unten auf den Boden ablief.

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Die Glaswolle haben wir immer gleich in Säcke gestopft und in den Container gebracht, aber alles haben wir gar nicht reinbekommen, weil es einfach so viel Material war. Also stapelten wir die Säcke und die Platten erst mal vor dem Haus. Endlich war auch die letzte Bahn geschafft und wir konnten nach unten auf den Boden durchgucken. Zum Glück sind die Balken wirklich komplett unbeschädigt. Sie sind trocken und stabil.

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Als alles raus war, haben wir als erstes dünne OSB-Platten auf die richtige Größe geschnitten und zwischen die Balken eingesetzt. Die Balken sind etwas ausgeschnitten, so dass sie eine kleine Auflagefläche bieten, wo die Platten dann schön drin liegen. Wir haben die Folien komplett weggelassen, da wir ausschließlich OSB/3-Platten verwenden, die für Feuchträume geeignet sind. Die einzelnen Platten, die ja immer nur 62,5cm breit sind, wurden mit Nut und Feder ineinander gesteckt und gut verleimt. Wir teilten uns die Arbeit so auf, dass ich die Platten ausgemessen und gesägt habe und Markus die Platten eingelegt und verleimt hat.

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Nun konnte die Mineralwolle eingelegt werden. Die Platten sind ein bisschen zu groß für unsere Zwischenräume, aber mit ein bisschen pressen kriegt man sie reingelegt. Nachdem das erledigt war, haben wir den gestrigen Tag für beendet erklärt. Das Tagesziel war geschafft, obwohl wir spät angefangen hatten. Die Arbeit ging uns aber schnell und leicht von der Hand.

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Heute wollten wir noch den gestern verschlossenen Fußboden komplettieren und wieder begehbar machen. Auch hier wurden also OSB/3-Platten verlegt, diesmal 22mm starke. Sie werden mit Nut und Feder verbunden, verleimt und zusätzlich mit langen Schrauben auf die Balken geschraubt. Ein bisschen komplizierter war heute nur der Anfang. Zunächst einmal mussten wir die ersten beiden Platten an der Tür ausgleichen, die nämlich schief liegen. Wir wollten aber nicht jedesmal diese Schieflage wieder mit einbeziehen und haben deshalb die erste heute verlegte Platte gerade abgeschnitten und eine zweite so zugeschnitten, dass die Kante genau die Kante der weiter links liegenden geraden Platte weiterführt. Auf diese Weise wird die Verlegung der nächsten Reihen viel einfacher. Man fängt rechts an, legt die Platten, drückt die Nut auf die liegende und eingeleimte Feder und führt die Reihe genauso fort. Am Ende der Reihe links angekommen wird natürlich ausgemessen, das passende Stück geschnitten und der Rest vom Stück kann an den Anfang der nächsten Reihe gelegt werden. Zwischendurch immer gut leimen und natürlich mit den Balken verschrauben. Manchmal muss man die Platten ein bisschen mit dem Hammer zusammenzwingen, aber insgesamt ging das alles völlig problemlos vonstatten.

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Wir hatten gerade die vorletzte Platte für den Tag gelegt, da klingelte es an der Tür und unsere Dielen wurden angeliefert. Wir haben uns ja als Fußbodenbelag für 2cm dicke Massivholzdielen von Gunreben in der Sorte Akazie, gebürstet und geölt, entschieden. Meine Traumdielen Thermoeiche konnten leider nicht geliefert werden, darum ist es die noch einmal deutlich teurere Akazie geworden. Allerdings kam uns der Parkettladen in Darmstadt preislich sehr entgegen, als feststand, dass er uns mit der Thermoeiche doch nicht mehr in ausreichender Menge beliefern konnte.

Tja, und da stand da nun ein Auto voller Holz und wollte ausgeladen werden. Wir griffen dem Lieferer natürlich unter die Arme und haben beim Ausladen der immerhin 500kg Holz geholfen. Das ist jetzt gleich mal der Härtetest für unseren frisch verlegten Fußboden, der das aber ganz gut aushielt.

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Die Dielen sind in vielen Paketen unterschiedlicher Längen verpackt und sehen einfach toll aus. Die Farbe trifft nicht hundertprozentig den Farbton unserer Balken, ist aber sehr ähnlich. Leider um einen Farbton zu kühl, aber dennoch eine wunderschöne Holzart. Was man hier sieht, ist übrigens die Unterseite der Dielen, die deutlich heller ist als die schön geölte Oberseite. Die Dielen sind, was wir so gesehen haben, von wirklich guter Qualität. Nut und Feder passen wunderbar leichtgängig zusammen und zwischen den Dielen ist eine kleine V-Fuge. Die Dielen werden einfach nacheinander weg verarbeitet, immer abwechselnd kurze, lange, mittlere, wie sie grad kommen. Wenn die Reihe zu Ende ist, wird die neue Reihe mit dem Rest der alten begonnen. So ergibt sich eine ganz ungleichmäßige Verlegung, die den Reiz dieses Parketts ausmacht. Die Dielen werden mit speziellen Parkettschrauben auf die OSB-Platten verschraubt. Dazwischen wird noch eine dünne Schicht Kork zur Trittschalldämmung und für ein besseres Trittgefühl gelegt. Die Verschraubung wird unsichtbar gemacht, indem die Schrauben schräg in die Feder hinein geschraubt werden, die nächste Diele verdeckt dann die Verschraubung. Aber das ist ein Thema für die nächste Woche. Zunächst einmal muss natürlich der restliche Fußboden noch erneuert werden. Morgen werden wir die Dielen noch mal verräumen, dann alles auf dem alten Fußboden auf den neuen stellen, den alten komplett rausreißen und einen neuen legen. Wie wir damit vorankommen, erfahrt Ihr dann in den nächsten Tagen.

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