Unser Haus am See

Eine neue Hochterrasse aus Douglasienholz

Seit wir unser Häuschen haben, planen wir für den Sommerurlaub immer ein kleines Neubauprojekt, größere Reparaturen oder Anbauten, um unsere Wohnqualität zu verbessern. Nach dem Highlight „Werkstatt“ im letzten Jahr, widmeten wir uns in diesem Jahr einer neuen Terrasse.

Schon seit längerer Zeit wünschten wir uns eigentlich eine schöne Terrasse, auf der man abends den Tag ausklingen lassen kann oder bei schönem Wetter morgens schon draußen frühstücken. Bisher hatten wir eine alte Terrasse aus Betonsteinen, die klein, ungemütlich und absolut schief war. Begrenzt an der einen Seite von einer dicken und hohen Hecke und der anderen Seite vom Haus hatten wir dort nie so richtig schön Platz. Unter sämtlichen Grills und Möbeln mussten Klötze untergelegt werden, um einigermaßen gerade Oberflächen zu haben und der Tisch nahm so viel Raum ein, dass wir nie einfach mal drübergehen konnten, immer musste man sich an den Bänken vorbeiquetschen. Kurz und gut – das wollten wir ändern.

Eine besonders schöne Sache wäre es ja auch, wenn man direkt vom Wohnzimmer aus draufgehen könnte, da wir ein Hanggrundstück haben, war auch das bisher nicht möglich, man musste immer außen ums Haus gehen. Darum hat Markus für den Neubau eine Hochterasse geplant, die die gleiche Höhe hat wie unser Wohnzimmer. Mit dem Bild der geplanten neuen Terrasse und der Einverständniserklärung unserer direkten Nachbarn bestückt ließen wir uns von der Hausverwaltung den Anbau genehmigen und dann konnte es jetzt losgehen.

An unserem ersten Urlaubssamstag hatten wir einen Anhänger gemietet, mit dem wir das Holz in einem nahen Sägewerk geholt haben. Bestellt hatten wir jede Menge 90mm-Balken aus Douglasienholz und geriffelte Terrassendielen, 72 Stück, ebenfalls Douglasie mit seitlicher Nut für unsichtbare Befestigung. Und da hatten wir schon die erste Schwierigkeit – im Sägewerk hatten sie vergessen, die Dielen mit seitlicher Nut zu bestellen. Nach ein bisschen Herumtelefoniererei durften wir dann glatte Dielen mit Nut nehmen, die normalerweise sogar teurer sind und die mir auch gut gefallen haben. Sogar noch besser als die mit den Rillen, wie ich später feststellte. Nach ein paar Schwierigkeiten, den Anhänger in unsere enge Gasse auf einen Parkplatz zu bugsieren, konnten wir dann alles abladen und das Holz erst mal vor und neben das Haus legen.

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Den Sonntag haben wir dann damit verbracht, die alte Terrasse, auf die wir die neue einfach draufsetzen wollten, leerzuräumen. Hier war noch ein altes Kräuterbeet, das noch etwas Erde und Sand drin hatte, die ganzen Grills mussten natürlich weg, die Möbel haben wir in den Garten getragen – wollt Ihr noch mal gucken, wie es vorher aussah? Krumm und schief, das kann ich Euch sagen.

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Da wir die alte Terrasse nicht mehr vorher begradigen wollten, hatten wir uns schon einige Zeit vorher sogenannte Terrassenteller gekauft, die in der Höhe verstellbar sind und die Balken tragen. Sie bestehen aus Plastik, sind aber sehr stabil – ein Teller kann eine Tonne tragen – und es gibt sie in verschiedenen Höhen. Die Terrassenteller belagerten schon eine ganze Weile unser Wohnzimmer.

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Am Montag vormittag brachten wir erst mal den Anhänger weg und fingen gegen Mittag mit der unteren Balkenschicht an. Ein bisschen Krimskrams, der noch auf der Terrasse lag, wurde von mir zwischendurch immer noch weggebracht, Markus setzte aber schon mal die beiden ersten langen Balken auf die Terrassenteller, der an der Hecke ist 10m lang (zusammengesetzt aus 2 5m-Balken), der am Haus ist 8,5m lang mit der Aussparung für die Treppe.

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Die Balken kann man mit kleinen Schrauben an den Terrassentellern festschrauben und dann noch beliebig die Höhe einstellen. Die Balken wurden mit der Wasserwaage waagerecht ausgerichtet. Der Balken, der näher an der Hecke liegt, bekommt natürlich die höheren Teller untergesetzt, um das Höhenniveau auszugleichen. Wir hatten ein kleines Gefälle eingeplant, so dass das Wasser besser abläuft aber natürlich nicht ein so starkes, wie auf der alten Terrasse vorhanden war.

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Diese beiden langen Balken werden nun an verschiedenen Stellen miteinander verbunden. Die Säge steht schon bereit, um die Balken auf die passende Länge zu schneiden.

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Vorn, wo im Moment der Backofen steht, ist ein kleines freies Rechteck, dort werden wir eine kleine Treppe bauen, um auf die Terrasse zu gelangen.

Der besseren Handhabbarkeit wegen haben wir die Säge auf eine Platte gestellt. Als nächstes geht es jetzt in die Höhe. Hier müssen wir nun genau messen, wie hoch die senkrechten Balken werden müssen, damit die Terrasse genauso hoch wird wie der Wohnzimmerboden. Markus geht rein und mit Wasserwaage und Zollstock messen wir die Fensterhöhe und ziehen dann die Höhe zwischen Fenster und Wohnzimmerboden wieder ab. Auch die Höhe der Quer- und Längsbalken sowie der Dielen wurden natürlich in die Rechnung mit einbezogen.

Das Schneiden der Balken auf die richtige Höhe und dann das Verschrauben auf den liegenden Balken ist dann ganz einfach. Hier liegt sogar schon der erste 3m-Querbalken auf den Senkrechtbalken. Markus hat inzwischen auch begonnen, unsere hohe Hecke deutlich in der Höhe zu reduzieren. Die Terrasse geht ein Stück über die Hecke hinaus, wird also breiter als die bisherige alte.

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Der ganze Unterbau nimmt inzwischen Formen an. Die Querbalken liegen jetzt schon alle auf den Senkrechtbalken und wurden von Markus verschraubt. Für alle Balken verwenden wir dicke lange Spax-Schrauben, 140mm lang und 6mm stark. Der kräftige Makita Akkuschrauber wird damit aber ganz leicht fertig.

Nachdem alle 3m-Querbalken verbaut sind, kommen nun noch mal 10m-Längsbalken quer rüber – das ist dann die Schicht, auf der die Dielen verschraubt werden. Aber bis dahin ist noch einiges zu tun. Am ersten Abend sind wir bis genau hier hin gekommen – für einen halben Tag Arbeit ist das gar nicht so schlecht.

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Für den nächsten Tag war Regen angesagt – aber bekanntlich stimmt die Wettervorhersage nie und so war es bei uns zwar etwas bewölkt, aber wir konnten gut arbeiten. Sehr gut sogar, denn die 34° vom Vortag wurden am Dienstag zum Glück nicht mehr erreicht. Wir verteilten schnell die letzten Längbalken.

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Um dem Gerüst besonders auch an den Außenkanten mehr Stabilität zu verleihen, haben wir die Senkrecht- und Querbalken mit Schrägen verbunden. Markus hat gemessen, ich hab die Länge und die Winkel berechnet. Langsam wurde es schwierig, immer unter dem Gerüst zu kriechen. Dort, wo die Klimaanlage steht, musste der Schrägbalken etwas verkürzt werden. An allen anderen Stellen ging der Balken bis zum Ende hin.

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Mal eine ganz andere Perspektive. Das ist die rechte hintere Ecke und man sieht sehr deutlich, wie tief wir hier in die Hecke reingehen. Das heißt aber auch, dass die neue Terrasse einfach deutlich größer wird als die alte.

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Als nächstes hatten wir uns die Befestigung des Untergestells am Haus vorgenommen. Zuerst haben wir einen 4,60m langen Balken direkt am Haus angeschraubt in exakt der gleichen Höhe wie das restliche Untergestell. Darauf wurden noch mal kleine Holzstücke geschraubt. Ein zweiter 4,60m langer Balken kommt hinten an das Untergestell. Und diese 4 Teile – Untergestell, Balken, Holzstücke, Balken am Haus hat Markus dann mit extra langen Schrauben von 26cm auch noch verbunden. Das war ein echter Kraftakt, diese langen und dicken Schrauben in das Holz zu drehen.

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Das Gerüst ist zur Hausseite nun schon gut befestigt. Die äußeren Schrägen machen wir aber auch auf der anderen Seite. Aus diesem Grund mussten wir in die Hecke kleine Schneisen schneiden, in denen der Schrägbalken nach außen hin sitzt. Der erste Schrägbalken nach außen hin war dann auch die letzte Tätigkeit an unserem zweiten Arbeitstag. Die Schneise habe ich mit einer großen Astschere geschnitten und den Heckenschnitt gleich entsorgt. Dann kam es doch noch zum angesagten Regen und wir räumten die Baustelle auf, stellten alle Geräte in die Werkstatt zurück und machten Feierabend.

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Am nächsten Morgen begann ich mit den restlichen 4 Löchern in der Hecke und brachte auch gleich die rausgeschnittenen Äste weg.

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In diese Löcher passten wir auch wieder die Schrägbalken ein. Sie sind an den Enden schräg geschnitten, so dass sie gut an die Balken angeschraubt werden können. In diese engen Löcher zu kriechen war gar nicht so einfach.

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Als alle Schrägbalken fest saßen, haben wir das Gerüst auch in die Längsrichtung mit Schrägbalken verstärkt. Dafür haben wir aber noch zusätzliche Senkrechtbalken installiert. Nun ging es wieder ans Ausmessen und Ausrechnen der Winkel. Die Länge der Schräge ließ sich mit dem Satz des Pythagoras leicht berechnen, für die Winkel des Anschnittes gibt es Winkelfunktionen 🙂

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Auf der anderen Seite gab es natürlich genau die gleichen Schrägen.

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Im letzten Rechteck hinten haben wir nur noch einen Senkrechtbalken zur Stütze eingeschraubt, natürlich auf beiden gegenüberliegenden Seiten und dann war das Untergestell nach nur 2 Arbeitstagen auch schon fertig, wir machen jetzt erst mal Mittagspause. Wie man sieht, haben wir unter der Terrasse jetzt jede Menge Stauraum gewonnen. Die restlichen Balken werden wir noch benötigen, um die kleine Treppe zu bauen.

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Um 15 Uhr ging es weiter, und nun haben wir als nächstes die Längsbalken alle mit Abdeckband von SPAX beklebt, um die Balken zu schützen.

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Tja, und dann kam das Verlegen der ersten Diele. Das Sägewerk hatte uns zur unsichtbaren Befestigung die passenden Klammern für unsere Dielen mitgegeben. Die erste Diele wird mit Anfangsklammern befestigt, die an die Seitenkante am Balken verschraubt werden. Diese hat Markus vorher auf die exakte Länge gekürzt (die Balken wie die Dielen auch haben nämlich nicht alle die exakt gleiche Länge gehabt).

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Auf die andere Seite der Diele kommen die normalen Befestigungsklammern, die jeweils rechts und links eine Diele festhalten. Auch hier verwendet Markus eine pro Balken, so dass eine 3m-Diele an jeweils 6 Stellen pro Seite befestigt ist.

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Wenn die Dielen etwas krumm sind, was trotz guter Qualität schon mal vorkommen kann, müssen sie zum Befestigen etwas an die schon verlegten herangezogen werden. Am Anfang ging das mit einem Gurt ganz gut.

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Gegen Abend hin hat Markus 1/3 der Dielen verlegt.

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Am Donnerstag machten wir uns morgens gleich frisch ans Werk und die Fläche wuchs schnell an. Da ich hier nicht so viel beitragen konnte, war ich eher Handlanger und habe die Dielen angeschleppt. Als Markus fast fertig war mit der gesamten Fläche, habe ich die schon fertigen Teile abgefegt, um die Dielen für das Ölen vorzubereiten. Wir wollen das Holz mit Douglasienöl schützen, damit die Dielen lange frisch bleiben. Außerdem hab ich mich mal an den Rand gestellt und in den Garten geguckt, der Ausblick gefällt mir außerordentlich.

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Das Douglasien-Öl verleiht dem Holz sofort einen satten gelblichen Ton. Ich arbeite mich langsam bis zum Ende der Terrasse vor.

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Dort legt Markus die letzten Dielen. Ich hatte vorhin geschrieben, dass er die etwas krummen mit einem Gurt geradegezogen hat – einen so langen Gurt, um 10m abzudecken, hatten wir natürlich nicht. Um die Dielen, die teilweise etwas krumm waren, gerade zu verlegen, hat Markus sich mit einer kleinen Lochscheibe beholfen, die als Ankerpunkt dient, um eine Klemme ansetzen zu können. So konnte er die Dielen an die schon verlegte herandrücken und dann festschrauben.

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Das letzte Stückchen bedingt, dass wir die Dielen abschneiden, denn wir können ja nicht den Platz für unsere Treppe zubauen.

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Und nun ist es Mittag und die Terrasse ist – bis auf ein paar Kleinigkeiten – nach genau 3 Arbeitstagen fertig. Es ist unglaublich, wie schnell wir vorangekommen sind. Es gab keine größeren Probleme, alles ging uns leicht von der Hand, ich bin so glücklich.

Am Abend, nachdem wir noch mal im Holzhandel und im Baumarkt waren, habe ich die Dielen ein zweites Mal geölt, damit sie über Nacht schön trocknen können. Markus hat noch mit einer Lochsäge ein Loch für unsere Regenrinne gesägt und diese montiert.

Jetzt folgen nur noch Kleinigkeiten. Am Fenster wollen wir noch kleine Dielenstücke ergänzen und die letzte Diele am Rand und an der Treppe fehlt noch, weil da keine ganze hinpasst und wir noch in eine längs halbierte Diele eine Nut einfräsen müssen. Und dann müssen wir noch die kleine Treppe bauen, für die wir heute extra dicke Bretter für die Treppenstufen gekauft haben. Jetzt ist aber erst mal Feierabend.

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Ein neuer Morgen bricht an und wir haben Großes vor. Wir wollten heute nämlich die Treppe bauen, für die wir gestern noch die Treppenstufen gekauft haben. Da aber der Holzbackofen noch dort stand, wo die Treppe hinkommt, musste dieser zuerst auf die Terrasse gestellt werden. Bei einem Gewicht von 100kg war das eine große Herausforderung. Wir haben ihn zuerst auf zwei Balken auf die Terrasse gesetzt, dann das Untergestell hochgehoben und auf den endgültigen Platz gestellt und dann den Backofen hochgewuchtet. Die erste Anstrengung ist geschafft.

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Die Treppe wird ähnlich gebaut wie das Untergestell. Markus baut erst mal ein Rechteck zusammen.

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Auch das Untergestell der Treppe wird auf Terrassenteller gesetzt und darüber in der Höhe ausgerichtet.

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Unsere Treppenstufen muss ich Euch unbedingt zeigen. In einem großen Holzhandel haben wir sogenannte „Blockware“ bekommen. Ein Brett direkt aus einem Baumstamm geschnitten, 5,6m lang, 6,5cm dick und 65cm breit. Wir haben uns dieses Riesenbrett in ca. 1m lange Stücke schneiden lassen, um es transportieren zu können. Der Kofferraum vom großen SUV ist gut gefüllt. Das Holz ist übrigens auch Douglasie.

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Markus trägt die großen, schweren Bretter runter und ich leg mal meine Hand dazu, um zu demonstrieren, wie dick diese Bretter sind.

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Die Bretter sind mit 1m Länge viel zu breit, so dass wir sie erst mal zurechtsägen müssen.

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Wir malen ein Rechteck von 70x40cm Größe auf ein Brett und überlegen, mit welcher Säge wir hier am besten zurecht kommen.

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Der erste Versuch mit der Stichsäge ging schief, weil das Holz viel zu dick war, sich das Sägeblatt stark erhitzt hat und sich beim Sägen leider verbogen hat. Also versuchen wir es mit der Tauchsäge, die aber auch nicht ganz durchkommt.

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Wir haben das Brett also von beiden Seiten zersägt und den kleinen Überstand, der dabei entstanden ist, mit einem langen Abrichtfräser begradigt. Das kleine Kugellager läuft dabei an der schmalen Seite vorbei und der obere Teil mit der Klinge bringt den Überstand auf genau die gleiche Breite.

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Die Kanten werden dadurch wunderbar glatt und ich mache mich bereit, die Oberfläche zu verschönern. Dafür nutze ich von Festool die Rotex. Es muss nicht allzu glatt werden, darum reichen zwei Blätter verschiedener Stärken aus, ein 40er für das Grobe und dann noch mal ein 100er Blatt für den Feinschliff.

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Markus hat dann noch einen Abrundfräser eingespannt und die Vorderkante jedes Brettes abgerundet.

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Das machen wir mit allen 5 Brettern, die wir haben. Hier mal ein Vergleich vor und nach dem Schleifen.

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Zurück auf die Baustelle! Markus hat das erste Brett auf das Untergestell gelegt und an die dahinterliegenden Säulen (20cm hoch) festgeschraubt.

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So arbeiten wir uns dann weiter vor und setzen Stufe für Stufe ein, die Stützbalken dahinter jeweils immer 20cm höher als der vorherige.

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Das unsichtbare Zusammenschrauben von hinten gestaltet sich äußerst schwierig – gut, dass Markus so schmal ist und sich zwischen die Balken klemmen kann 🙂

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Und dann, wir können es noch gar nicht fassen, ist die Treppe fertig und sie gefällt uns außerordentlich gut. Die dicken Bohlen, die die Stufen bilden, sind einfach super. Die Treppe sieht echt gut aus. Am Abend öle ich sie auch noch ein, damit sie gut geschützt ist, eine zweite und dritte Ölung bekommt sie nach jeweils ein paar Stunden Trockenzeit.

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Terrasse fertig, Treppe fertig, aber ein paar Kleinigkeiten fehlen ja doch noch. An den Stirnseiten bei der Treppe fehlen zum Beispiel noch zwei Dielen, die aber schmaler sein müssen als der Rest, damit sie genau am Balken abschließen. Die kurze an der Treppe hat Markus hier schon fertig. Dafür haben wir eine Diele längs gesägt, so dass sie die passende Breite hat. Mit einem Scheibennutfräser wurde die Nut gefräst und mit einem Abrundfräser die Kanten gerundet, so dass sie aussieht wie die anderen Dielen auch. Die Dielenstücke werden mit Endklammern am Balken befestigt.

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Das gleiche machen wir mit der längeren Diele für die Abschlusskante neben der Treppe. Sie ist etwas breiter. Gesägt wurde sie mit der Tauchsäge mit einem Breitenanschlag. Und hier zeig ich Euch, wie Markus dann die Kanten fräst. Die kleine Oberfräse von DeWalt ist klasse für solche schnellen Arbeiten. Wir haben zwar noch eine Oberfräse von Festool, an der man noch viel mehr einstellen kann, aber die kleine DeWalt ist einfach schneller bereit und viel handlicher. Ein wirklich tolles Gerät.

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Das ist der kleine Abrundfräser, mit dem wir die Kante abgerundet haben. Der Radius von 3mm hat genau gepasst.

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Und den Scheibennutfräser zeige ich Euch natürlich auch noch, mit dem wir die Nut in die Seite der Diele gefräst haben. Markus hat ihn eingespannt und dann die Höhe der Fräsung an der anderen Seite der Diele, auf der ja schon eine Nut war, ausgemessen. Die Höhenverstellung bei der DeWalt-Fräse geht ganz einfach über einen Drehmechanismus.

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Eine weitere Arbeit, die noch zu erledigen war, ist die Abgleichung der Kanten, damit der Abschluss schön gerade ist. Auch hierfür haben wir die Tauchsäge eingesetzt, dieses Mal in Verbindung mit den Festool Schienen. Die Schiene wird entlang der Kante, die man schneiden will, aufgelegt, die Tauchsäge aufgesetzt, dann die Höhe des Blattes eingestellt (wir wollen nur die Dielen sägen, nicht aber in den Balken reinsägen) und los gehts. So entsteht eine schöne gerade Kante.

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Da es heute ständig regnet, kommen wir immer nur stückchenweise voran. In einer Regenpause hat Markus die äußere Kante gerade geschnitten. Ausgerichtet wird natürlich nach der kürzesten Diele. Markus nimmt einen Faden zu Hilfe, der über die ganze Länge gespannt wird und an dem die Schiene für die Säge angelegt wird. Das Ergebnis ist ein perfekt gerader Schnitt der äußeren Kante unserer Terrasse. So sieht es dann richtig gut aus.

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Ich sammle die Reststücke ein und finde das Ergebnis wirklich schön. Und auch noch mal die gesamte Terrasse mit den geraden Rändern. Was nun noch fehlt, sind die kleinen Stückchen vor dem Fenster. Sobald das Wetter etwas trockener wird, wird das noch in Angriff genommen, dann ist die Terrasse endgültig fertig.

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Ein paar Tage sind vergangen in denen wir viel Regen hatten und auch noch zwischendrin das Dach der Werkstatt mit Bitumen-Wellplatten decken mussten, weil die temporäre Lösung Dachpappe im heißen Sommer mächtig gelitten hatte und es inzwischen sogar reinregnete. Auch eine Regenrinne haben wir an der Werkstatt installiert, so dass das Wasser nicht mehr direkt auf der Terrasse landet.

Heute aber, am Dienstag, konnten wir endlich noch die restlichen Teilstücke unter den Fenstern fertig machen. Markus hat ausgemessen, ich habe die Stückchen geschnitten und Markus hat sie dann einfach angeschraubt, dafür hat er Edelstahlschrauben von SPAX verwendet.

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Und wie man sieht, haben wir auch geschafft, unsere Möbel wieder hochzustellen. Gegen das frische Douglasienholz sieht das in die Jahre gekommene Teakholz unseres Tisches und der Bänke ziemlich alt aus – macht nichts, das werden wir in den nächsten Tagen in Angriff nehmen, frisch abschleifen und ölen. Wir sind mit unserer neuen Terrasse jetzt sehr glücklich. Wir haben deutlich mehr Platz als vorher, der Tisch steht ohne Klötzchen untendrunter schön gerade und der Ausblick gefällt uns ausgesprochen gut.

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Ein wunderbares Projekt für unseren Urlaub ist erledigt und wir könnten glücklicher nicht sein. Mit guten Werkzeugen war es fast ein Kinderspiel, die Terrasse zu bauen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass Markus die Terrasse von Anfang an von vorn bis hinten durchgeplant hat, was viel zum Erfolg beigetragen hat.

7 Kommentare

  1. Anja

    Eine großartige Terasse! 🙂 Das habt ihr ganz toll hinbekommen.
    Ich bewundere immer wieder euer handwerkliches Talent und Kreativität.

    1. Kerstin (Beitrag Autor)

      Danke, Anja 🙂 Wir sind auch ganz glücklich damit. Bin froh, dass Markus sowas selbst kann. Nicht auszudenken, wir müssten dafür jedes Mal Handwerker holen.

      Viele Grüße
      Kerstin

  2. Michi

    ich sage es immer wieder…ihr zwei seid der knaller!!! hut ab, bin ganz neidisch. es ist wunderschön geworden,kann es gar nicht abwarten draufzusitzen und die traumhafte aussicht zu genießen..

  3. Thilo

    Das Terrassen-Ambiente passt sich hervorragend zum Haus nun an.

    1. Kerstin (Beitrag Autor)

      Hallo Thilo,

      genau so sollte es sein. Dass es dann doch so schön wird, hatten wir gar nicht erwartet 🙂

      Viele Grüße
      Markus und Kerstin

  4. Johannes

    So, endlich mal dazu gekommen, den Bericht zu lesen … Respekt! Gut geplant und top ausgeführt!
    Freu mich schon drauf, das Prachtstück mal in Natura zu bewundern!

    1. Kerstin (Beitrag Autor)

      Hallo Johannes,

      danke schön 🙂 Und Deine Neugier wird ja heute dann schon befriedigt werden können 🙂

      Viele Grüße
      Kerstin

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