Unser Haus am See

Ein Hochbeet für unseren Garten

Wer unsere Werkstattseite kennt, hat dort im letzten Beitrag gesehen, dass wir ein langersehntes Gartenprojekt in Angriff genommen haben. Schon seit einiger Zeit wollte ich ein Hochbeet im Garten haben, und dieses Hochbeet ist heute endlich fertig geworden.

Die technischen Details zur Herstellung des Rahmens, die habe ich hier in diesem Beitrag beschrieben. Hier auf dem Hausbaublog soll es nun um die gärtnerischen Aspekte gehen.

Warum eigentlich ein Hochbeet? Nun, ein Hochbeet hat einige Vorteile. Zum einen ist die Arbeitsfläche auf Höhe, so dass man sich beim Gärtnern nicht bücken muss. Durch den geschichteten Aufbau des Beetes, den ich gleich genauer beschreiben werde, erwärmt sich die Erde im Hochbeet leicht. Das sorgt für wunderbares Wachstum der Pflanzen im Beet. Und dann die Erde – bei uns im Garten haben wir extrem nasse und lehmige Erde, den Gemüseanbau hab ich nach einem frustrierenden Jahr aufgegeben, weil in diesem schweren Boden kaum etwas gewachsen ist. Im Hochbeet habe ich genau die Erde drin, die ich haben möchte und nicht das, was der Garten so hergibt. Ein Gemüsebeet im Hanggarten ist schwierig zu realisieren, ein Hochbeet kann man schön waagerecht aufstellen. 4 gute Gründe – und einiges an Arbeit lag noch vor uns.

Folgendermaßen habe ich das Hochbeet aufgebaut:

  • ein Drahtgitter, das das Eindringen von Wühlmäusen ins Beet verhindern soll
  • eine dicke Schicht Äste für Belüftung und Drainage
  • eine Schicht Grassoden, die ich vorher abgestochen hatte – so können die nächsten Schichten nicht durch die Äste durchfallen
  • eine Schicht Meerschweinchenstreu – benutztes natürlich – ein guter und natürlicher Dünger
  • eine Schicht altes Laub – guter Kompost, wenn das verrottet
  • Erde mit Kompost gemischt
  • und zu guter Letzt noch mal eine dicke Schicht frischer Blumenerde

Wie man sieht, ist im Beet ziemlich viel Kompost bzw. kompostierbares Material. Wenn das im Inneren verrottet, erwärmt sich das Beet. Unterstützt wird diese Erwärmung natürlich auch durch die Sonne, die auf das Beet scheint und den Kasten besser erwärmen kann als ein ebenes Beet.

Angefangen habe ich also mit den Ästen. Davon hatten wir in unserem Garten noch jede Menge aus dem letzten Jahr, in dem wir unsere alten Pflaumenbäume gefällt haben und anschließend unsere Mirabellenbäume im Sturm umgeknickt waren. Ich habe zuerst dicke Äste in das Beet gelegt und mit dünneren Ästen, in verschiedene Richtungen gelegt, aufgefüllt. Immer schön kreuzweise aufgeschichtet, damit nicht zu große Lücken entstehen, durch die die nächsten Schichten hindurchfallen könnten. Man kann das Beet ruhig richtig dick voll machen. Die Schichten obendrüber sind so schwer, dass die Äste mit jeder weiteren Schicht stärker zusammengedrückt werden.

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Beim Bau des Hochbeets am Hang hatte ich einiges an Gras abgestochen, um die ausgewählte Stelle zu begradigen. Diese Grasstücke habe ich nun als zweite Schicht auf die Äste gelegt. Möglichst natürlich mit den Wurzeln nach oben, wir wollen doch nicht, dass das Gras wieder oben rauskommt.

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Zwei dicke Tüten Meerschweinchenmist hatte ich noch im Garten stehen, die haben nämlich nicht mehr in meinen Kompost gepasst. Bevor ich sie im Hausmüll entsorgen konnte, hatten wir den Bau des Beetes geplant, und so habe ich sie nicht weggeworfen sondern aufgehoben. Jetzt leisten sie mir gute Dienste. Meerschweinchenmist ist ein ausgezeichneter Dünger.

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Das war dann aber auch genug Arbeit für den Donnerstag nachmittag. Ich bin mit den Ästen an die 20 Mal unseren Hang hochgelaufen, hab sie kleingeschnitten und ins Beet geschichtet. Zur Belohnung bin ich dann noch mal durch den Garten gestreift, habe unseren Bach besucht und eine kleine Ente an unserem See beobachtet.

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Der Freitag versprach schönes Wetter – und so kam es dann auch. Da wir wegen Karfreitags frei hatten, konnte ich den ganzen Tag bei strahlendem Sonnenschein im Garten werkeln.

Wer unseren Garten kennt, kennt die großen Erlen unten am Bächlein, die ihr Laub im Herbst in unseren Garten fallen lassen. Auch von den Mirabellenästen, die wir im letzten Jahr unten gelagert hatten, waren die Blätter natürlich komplett abgefallen. Als ich die Äste beiseite gezogen hatte, habe ich gesehen, dass auf dem Boden eine schöne dicke Laubschicht lag, die schon halb verrottet war. Eine perfekte Einlage für das Beet. Zwei Schubkarren davon konnte ich zusammentragen und habe sie gleich hoch zum Beet gefahren.

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Auf den letzten Bildern sah man auch schon Teile der nächsten Schicht. Seit unserem Einzug habe ich unseren Komposthaufen immer gut gefüllt. Hauptsächlich natürlich mit dem Mist unserer Meerschweinchen, aber auch Blätter, Gartenabfälle etc. sind in der Tonne gelandet. Vor ein paar Wochen hatte ich ihn mal gründlich umgegraben und dabei festgestellt, dass der untere Teil schon sehr schön verrottet war und tolle Erde produziert hatte. Diesen nun gut gemischten Kompost habe ich nun komplett verarbeitet.

Beim Begradigen der Stelle für das Beet habe ich nicht nur Gras abgestochen sondern auch Erde abgetragen. Die ist zwar auch noch recht lehmig, aber gemischt mit dem Kompost wird daraus ebenfalls eine sehr fruchtbare Schicht.

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Ich habe immer eine halbe bis dreiviertel Schubkarre voll – je nachdem, ob noch viel Streu dabei war oder der Anteil der Erde überwog, nach oben gefahren und mit zwei großen Schippen roher Erde aufgefüllt. Mit einer Grabegabel konnte ich die beiden Zutaten gut vermischen und dann gings rauf aufs Beet.

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Als die Erde vom Ausschachten komplett verarbeitet war, habe ich mein Kräuterbeet auf der Terrasse abgebaut und dessen Erde (die mit Sand und Lehm gemischt war) in großen Eimern runtergetragen und dieses zum Mischen genommen.

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Irgendwann war dann der Kompost komplett aufgebraucht, ca. 20 Mal bin ich mit der Schubkarre hochgefahren, 7 Karren voll habe ich mit Gartenerde gemischt, den Rest mit der Erde vom bestehenden Kräuterbeet. Insgesamt war ich am Freitag an die 5 Stunden im Garten und die meiste Zeit davon habe ich hart gearbeitet – war das eine Befriedigung, am Abend das fast fertige Beet sehen zu können.

Und ich hatte sogar noch die Zeit, mein Pfirsichbäumchen zu pflanzen.

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Ein paar Zentimeter bis zum Abschluss haben aber immer noch gefehlt. Aber zum Glück war der heutige Samstag ja ein Werktag und somit auch verkaufsoffen. Im Selgros wollte ich noch ein paar Kuchenzutaten besorgen und zum Glück hatten die – sogar recht preiswerte – Blumenerde in 70l-Säcken. 8 Stück davon wanderten auf unseren Einkaufswagen, so dass wir also über 500l Erde hatten. Und die ersten drei Kräutertöpfe sind mir auch noch in den Einkaufswagen gesprungen 🙂

Markus hat mir die ganzen Säcke heute im Regen nach unten geschleppt und dann auch gleich auf das Beet ausgeleert. Für mich blieb dann nur noch, die etwas zusammengedrückten Stücke auseinanderzubrechen und die Erde schön glatt zu verteilen. Und dann durften die ersten Kräuter in das Beet einziehen.

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Wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass sogar 4 Kräuter ins Beet gepflanzt wurden. Ich hatte nämlich auf meinem alten Kräuterbeet beim Ausräumen gestern noch ein kleines Stück von meinem Lieblingsthymian „Silver Queen“ gefunden. Der war mir nach 2 Jahren leider kaputt gegangen, aber ein kleines Stück hatte anscheinend doch überlebt, das kam gleich an den vorderen Rand in der Thymianreihe.

Hier ein Zitronenthymian – ebenfalls sehr lecker, geschmacklich ähnlich dem Silver Queen, etwas zitroniger noch.

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Und ein klassischer Thymian.

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Und die Silver Queen – der kärgliche Rest, der vielleicht aber wieder zu Kräften kommt.

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Ein Oregano gehört ebenfalls mit aufs Beet, er hat auf der linken Seite Platz genommen.

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Und es ist noch genügend Platz für alle anderen Kräuter, die ich erst noch aussäen muss: Schnittlauch, Schnittknoblauch, Petersilie, verschiedene Sorten Basilikum, Kerbel und Dill.

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