Unser Haus am See

Planungen

Notartermin geschafft, Schlüssel übergeben und nun? Auf einmal standen wir in diesem wunderschönen kleinen Holzhaus und konnten immer noch nicht ganz fassen, dass das jetzt uns gehört (wir denken erst mal nicht drüber nach, dass der Bank auch noch ein Stückchen gehört). In dem Zustand, in dem das Häuschen war, hätten wir fast schon umziehen können, eine Dusche ist drin, eine Toilette, eine Küche. Aber wenn man erst mal drin wohnt, sind Renovierungen ja schon nicht mehr so einfach. Darum wollten wir vorher schon einiges neu machen.

Gleich wenn man zur Tür reinkommt ist links ein kleines Zimmer, das durch einen Einbauschrank von einem ebenso großen Zimmer getrennt ist. In dieses erste Zimmerchen wollten wir uns ein neues Bad einbauen. Um es nicht komplett fliesen zu müssen, sollte eine Fertigdusche eingebaut werden, außerdem Anschlüsse für ein Waschbecken und meine Waschmaschine. Dieses Zimmer war bei der Besichtigung voller Krimskrams und Müll, eine richtige Abstellkammer. Nun war es leer und wir bemerkten zu unserem Unbehagen einen modrigen Geruch. Als wir uns durch drei Lagen PVC gekämpft hatten, sahen wir das Dilemma. Der Fußboden, der aus Pressspanplatten bestand, war vermodert und verschimmelt. Sofort machten wir uns an die Arbeit, den Fußboden rauszuhebeln. Als wir das geschafft hatten, sahen wir, dass unter dem Fußboden auf einer Folie, die über der Isolierung lag, zentimeterhoch das Wasser stand. Großer Mist. Riesiger Wasserschaden, wo kommt das jetzt her? Zunächst haben wir das Wasser so gut es ging entfernt. Dann rissen wir von den Wänden erst mal an einigen Stellen das Styropor ab, das zwischen den massiven Holzbalken an den Wänden aufgeklebt war. Nirgendwo konnten wir eine feuchte Stelle oder eine Eintrittsmöglichkeit für das Wasser entdecken. Wir dachten uns, dass es vielleicht von innen einen Wasserschaden gegeben haben könnte, aber genau wussten wir es natürlich nicht.

Am Abend schrieb ich die Verkäuferin an, ob sie uns dazu etwas sagen könnte. Wir wollten ja nur wissen, wo das Wasser her kam, keine Schuldzuweisungen oder so etwas. Sie bestätigte uns, dass im Vorjahr während der langen Frostperiode ein Wasserkasten geplatzt war. Anscheinend hatte sich das Wasser dort reingezogen. Am nächsten Tag fuhren wir wieder zum Häuschen – in der Nacht hatte es stark geregnet – im Haus war alles trocken. Und auch in den nächsten Tagen kam keine Feuchtigkeit mehr nach. Unsere Erleichterung war groß.

Wir gingen an die Planungen für den Umbau des Hauses. Nachdem wir alles genau ausgemessen hatten, war uns klar, dass wir das erste Zimmer nicht zum Bad machen konnten, weil wir sonst die Tür wegen der Dusche nicht mehr hätten öffnen können. Im zweiten Zimmer sah es deutlich besser aus. Also beschlossen wir, das zweite Zimmer wird unser Bad und das erste Zimmer wird die Vorratskammer, in der auch unsere Kühl- und Gefrierschränke Platz finden werden. Die Badezimmerwände werden wir mit weißen Massivholzpaneelen verkleiden. Die Fußböden müssen ersetzt werden durch Fußböden, die für Feuchträume geeignet sind. Hier haben wir uns nach langem Hin und Her für OSB/4-Platten entschieden. Leicht zu verlegen und sie können auch jederzeit bei Bedarf entfernt werden. Da mit solchem Untergrund als Fußbodenbelag keine Fliesen in Frage kommen (die OSB-Platten sind zu flexibel, Fliesen würden hier schnell reißen), werden wir entweder Linoleum oder aber einen hochwertigen schönen PVC-Boden einlegen. Das Badezimmer und der Vorratsraum sind durch einen Einbauschrank voneinander getrennt. Eine unserer ersten Arbeiten war, diesen Schrank herauszubrechen, um das Badezimmer zu vergrößern. Später, wenn die Rohre verlegt sind – wir warten noch auf Antwort vom Installateur und hoffen, dass er Ende Januar für uns Zeit hat – werden wir eine Wand, ebenfalls aus OSB-Platten auf Holzkonstruktion geschraubt, wieder einbauen.

Die Planung für die Küche sah so aus, dass wir die Wand zur jetzigen Dusche herausreißen und somit die Küche um 100% vergrößern. Die Wand zum Wohnzimmer soll entfernt werden, so dass wir eine offene Küche gestalten können, die durch einen Tresen vom Wohnzimmer getrennt wird. Markus hat dann auch direkt mal mit den Maßen aus dem Grundriss eine Küche mit dem Nobilia-Planer gemacht. Obwohl sie immer noch sehr klein ist, werde ich deutlich mehr Platz haben als in meiner jetzigen. Allein durch den besseren Schnitt des Raumes habe ich viel mehr Möglichkeiten. Der Tresen soll aus der gleichen Arbeitsplatte wie auch im Rest der Küche gebaut werden. Die Wände werden zwischen den Holzbalken wahrscheinlich gefliest, zumindest hinter dem Herd benötige ich einen Fliesenspiegel.

Den überdachten Freisitz, der fast das schönste Zimmer im Häuschen ist, werden wir unseren Vögeln überlassen. Wir planen hier, die Holzwände mit Gitter zu verkleiden und die Vögel dann direkt im Raum leben zu lassen. Wir wollen einen Vogelbaum reinstellen, einige Äste, Stangen und Seile anbringen, um unseren Vögeln den Umzug so schmackhaft wie möglich zu machen. Nicki wird seine Freude daran haben. Zu zwei Seiten ist das Zimmer komplett mit Fenstern versehen und Nicki liebt es, in den Garten zu schauen. Wenn alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, gibts bald sogar noch eine Außenvoliere am Vogelzimmer dran.

Im Wohnzimmer werden wir erst mal nicht viel verändern. Der Kaminofen, der im Moment drin steht, wird wahrscheinlich im Sommer durch einen zeitgesteuerten Pelletofen ersetzt werden, der dann unsere Hauptheizung sein wird. Im Moment wird das Haus durch eine elektrische Fußbodenheizung beheizt, die natürlich wahnsinnig viel Strom verbraucht. Diese Stromkosten wollen wir durch fast ausschließliche Nutzung des Pelletofens massiv senken. Der Fußboden besteht aus schwebend verlegten rostfarbenen handgeschnittenen Fliesen, die leider nur an den Stellen nachgedunkelt sind, an denen keine Möbel standen. So haben wir im Moment ein paar unschöne helle Flecken auf dem Fußboden. Trotzdem ist das niedrige Priorität, bevor wir das angehen, wird erst mal alles andere gemacht. Die Fensterfront nach Süden hin… nun ja, die Fenster könnten schon mal ausgetauscht werden. Die beiden mittleren möchten wir gern durch zwei Türen ersetzen und davor eine Terrasse errichten, auf die wir dann direkt vom Wohnzimmer aus Zugang haben. Die momentane Terrasse liegt etwas niedriger, ist nicht besonders schön und auch nicht so sehr groß. Auf die neu zu errichtende Holzterrasse soll dann auch die Außenvoliere für die Papageien gebaut werden.

Mit dem Schlafzimmer und dessen Einrichtung haben wir uns erst mal schwer getan. Was relativ schnell ging war das Aussuchen des Fußbodenbelages. Bei einem Besuch in einem Fachgeschäft für Fußböden in Darmstadt haben wir auf Anhieb einen sehr schönen terracottafarbenen Teppich gefunden, der – da es ein Endstück auf der Rolle war – noch mal ein Stück günstiger berechnet wurde. Sehr schöne Velourqualität, die farblich ganz toll zu den rot-braunen Balken im Schlafzimmer passt. Die Wände zwischen den Balken, die im Moment mit Styropor verkleidet sind, wollten wir mit Stoff verkleiden, allerdings sind wir von der Idee wieder ein bisschen abgerückt, weil niemand von uns nähen kann, eine Nähmaschine haben wir auch nicht und irgendwie war uns auch nicht klar, wie wir mit den Dachschrägen umgehen sollten. Also kamen wir wieder auf die Idee zurück, Holzpaneelen (allerdings auch wieder Echtholz, keine Pressspanpaneelen) zu nehmen und zwischen den Balken zu befestigen.

Und so haben wir schon alle Räume verplant. Die jetzige Toilette bleibt erst mal so wie sie ist, wird nur noch mal sauber gestrichen. Irgendwann werden wir auch hier den Fußboden ersetzen, aber im Moment ist das nicht nötig.

Wir sind jedenfalls sehr glücklich, dass wir im Holzhaus wirklich die Möglichkeiten haben, sehr viel selbst zu machen. Im Grunde benötigen wir im Moment nur einen Installateur, der uns die Wasserrohre in unser neues Bad verlegt, alles andere kriegen wir tatsächlich selbst hin – auch wenn ich Markus mit meinen Erwartungshaltungen und meiner Unbekümmertheit schon hin und wieder ziemlich in die Ecke gedrängt habe.

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